Weniger Geheimnisse an der Bilderberg-Konferenz
in St. Moritz
Wenn sich ab Donnerstag in St. Moritz die Gäste der Bilderberg-Konferenz
versammeln, soll das Treffen nicht
mehr so geheim wie früher über
die Bühne gehen. Kritiker wollen die verschwiegene Veranstaltung ans Licht der
Öffentlichkeit zerren.
St. Moritz: Für die einen ist
es eine Art «Weltregierung», andere halten die jährlich stattfindenden Bilderberg-Konferenzen
schlicht für einen überholten, elitären Gesprächszirkel. Klar ist: Teilnehmende
sind einflussreiche Persönlichkeiten aus Politik, Adel, Wirtschaft, Militär und Medien.
Bilderberg lautet der
Name eines Hotels im holländischen Oosterbeek, wo sich die Gruppe
1954 zum ersten Mal versammelte, um die Beziehungen zwischen Westeuropa und den USA zu stärken. Seither
ranken sich zahlreiche Gerüchte und wilde Verschwörungstheorien um diese Treffen.
Banker Ackermann wiederholt dabei
Die Teilnehmerlisten
werden zwar im Anschluss veröffentlicht.
Der Club der Bilderberger ist aber verschwiegen,
Informationen dringen keine nach aussen.
Alt Bundesrat Christoph Blocher nahm Spekulationen
die Brisanz, als er zu diesen
Konferenzen einmal sagte, «etwas Harmloseres»
habe er noch
nie gesehen.
Die Listen der jeweils über
100 Teilnehmer sind gespickt mit prominenten
Namen. Der frühere US-Aussenminister Henry Kissinger war mehrmals
dabei, Bill Clinton war mit
von der Partie, die niederländische Königin Beatrix, der ehemalige
italienische Ministerpräsident
Romano Prodi sowie die früheren deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt, Helmut Kohl und Gerhard Schröder.
Keine Sperren
Auch der Schweizer
Top-Banker Josef Ackermann war wiederholt bei den Bilderbergern. Novartis-Verwaltungsratspräsident Daniel Vasella besuchte das Treffen letztes
Jahr in Spanien.
Ob die
Bilderberg-Gruppe sich ab Donnerstag bis
Sonntag tatsächlich zum fünften Mal auf Schweizer Boden und in St. Moritz
trifft, wird nicht bestätigt. Im Luxushotel «Suvretta House», wo die Veranstaltung stattfinden soll, hilft eine
Anfrage nicht weiter. Er könne
nur sagen, dass das Hotel am 25. Juni öffne, erklärte
der Chef de reception.
Janom Steiner und Schmid eingeladen
Die Bündner
Justizdirektorin Barbara Janom
Steiner bestätigte, mit Regierungspräsident Martin Schmid
zur Konferenz eingeladen worden zu sein. Bestätigt
wurde zudem, dass der Kanton
Graubünden für den Schutz völkerrechtlich geschützter Personen zuständig ist.
Die Bevölkerung
von St. Moritz wird vom Treffen wahrscheinlich nicht viel mitbekommen.
Innerorts sind keine Verkehrsbehinderungen oder Sperren zu
erwarten. Mit einem gewissen Mehrverkehr ist laut Auskunft bei
der Kantonspolizei Graubünden bei der Anreise und der Abreise der
Konferenzteilnehmer zu rechnen.
Gegenveranstaltungen
Im Engadin soll
sich der Club der Mächtigen und Einflussreichen aber nicht mehr unbemerkt
von der Öffentlichkeit versammeln können. Im Hotel «Randolins», nicht weit von der Luxusherberge «Suvretta House» entfernt, ist am Freitagabend unter dem Titel
«Freie Schweiz wohin?» eine
Informationsveranstaltung über
die Bilderberger und ihren Einfluss geplant. An dieser Veranstaltung,
die mitgetragen wird von der Jungen SVP,
treten die SVP-Nationalräte
Lukas Reimann und Pirmin Schwander auf. Unter SVP-Mitgliedern finden sich scharfe Kritiker
der Bilderberger. Der jurassische Nationalrat Dominique
Baettig schiesst seit Monaten aus
allen Rohren und reichte eine Interpellation zur Konferenz ein.
Auf der
anderen Seite des politischen Spektrums haben die Juso zu einem «Demokratiekongress»
aufgerufen. Die von der Gemeinde bewilligte Platzkundgebung findet am Samstagnachmittag auf dem St. Moritzer Dorfplatz statt. Juso-Schweiz-Präsident
David Roth und Lukas Horrer, Vorsitzender
der Juso Graubünden, sind als Redner angekündigt.
Bilderberg Konferenz: Nationalrat fordert die Verhaftung gesuchter Teilnehmer in der Schweiz
Nach dem Brief an die Bundesrätin und Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und
Polizeidepartements Simonetta Sommaruga, betreffend der Bilderberg-Konferenz, fordert der jurassische
Nationalrat Dominique Bättig
die Verhaftung von den Konferenz-Teilnehmern,
welche wegen Kriegsverbrechen international gesucht
werden (George W. Bush, Henry Kissinger, Dick Cheney,
Richard Perle). Gestützt
auf das Römer Statut über den Internationalen Strafgerichtshof,
wird dieser entweder auf Grund einer Staatenbeschwerde, einer Initiative des Sicherheitsrats
der Vereinten Nationen oder einer
eigenen Initiative seiner Anklagebehörde tätig.
Hier ein Auszug
des Mails, welches Nationalrat
Dominique Bättig am 9. Mai an
die Regierungsrätin Barbara Janom-Steiner
adressierte:
Sehr geehrte Frau Janom-Steiner,
Ich schreibe Ihnen um Sie, als
zuständige Regierungsrätin,
betreffend meiner oben erwähnten Absichten demokratisch zu informieren.
Deswegen wäre es
gut wenn Sie zuerst meinen Brief an Frau Bundesrätin Simonetta Sommaruga zur Kenntnis
nehmen würden und, natürlich nach Rücksprache mit Herrn Staatsanwalt Erwin Beyeler alle Massnahmen
treffen würden, falls gewisse Bilderberger und wenigstens die Herren Bush,
Kissinger, Cheney, Perle, usw.,
"Bush Cointrin" und "Polansky Kloten" meiden würden, diese im Samedan
Flughafen und/oder Sankt-Moritz zu verhaften, um sie den verschiedenen Gerichten (Den
Hague, usw.), eventuell zu Verfügung
zu stellen.
Es wäre
auch angemessen, und zum Unterschied der Bilderberger Merkel, Barosso, van Rompuy,
H.Clinton, Trichet, Lamy, Strauss-Kahn, Bernanke, usw., dass Sie
*private Teilnehmer, wie z.B. die Bilderberger Couchepin und Vasella, sowie alle Bilderberger
CEOs aus der Bank, Wirtschaft und Medien (Ackermann,
Gates, Rockefeller, Ringier, NZZ, usw.)
informieren, dass sie *deswegen keinen
Anspruch auf diplomatische
"völkerrechtliche Schutzmassnahmen"
auf Steuerzahler Geld haben.
Kein Zugang zum
(Suvretta?) Hotel, weder in
Ihrem Sankt-Moritz Sicherheitsperimeter!
Desto weniger, da die meisten von ihnen, nie demokratisch gewählt wurden und natürlich nicht demokratisch kontrolliert sind. Berichte von solchen Tagungen werden nie veröffentlicht
und transparent gemacht.
Bilderbergteilnehmer von Staaten die heute Kriege in der ganzen Welt führen, Morde organisieren
und Terrorismus ins Leben bringen und absichtlich weiterpflegen sind eine ernste Gefahr
für die gesamte schweizerische Bevölkerung und sind nicht bei
Ihnen willkommen zu heissen. Risiken
von Attentaten und Diskredit
der schweizerischen Neutralität und Unabhängigkeit darf man absolut nicht nehmen.
Schlicht. Werden Sie
den Organisatoren, einfach jegliche Tagung in Sankt-Moritz verbieten ?
Auf Ihre
Stellungsnahme wartend.