Der Rückblick auf das nächste Jahr - Edition 2009
von Patrik Etschmayer / Montag,
29. Dezember 2008
Januar: Nach einer
ersten Einarbeitungszeit erstaunt Neu-Bundesrat Ueli Maurer Ende Januar die Presse mit der Aussage,
dass es gar nicht so schlimm um die Armee stehe. «Sie ist zwar
nicht einsatzbereit und hat
keine funktionierende Infrastruktur. Aber die Probleme lassen sich lösen, indem
alle WK's während der nächsten
zwei Jahre auf Schiffen abgeleistet werden, die an Somalia vorbei fahren. Dies erlaubt es uns,
die Infrastruktur zu Hause ohne Störungen
durch Dienstleistende wieder auf zu bauen.»
Februar: Knapp zwei Wochen nach seiner Amtseinführung gibt Barack Obama bekannt, dass George W. Bush und
Dick Cheney in Washington D.C. an den Pranger gestellt werden. Sie dürfen von der
Bevölkerung und Touristen mit Schuhen beworfen
werden. «Und diesmal
wird sich Dubya nicht mehr
einfach weg ducken können!»
Schon Stunden nach der Bekanntgabe
sind alle
Flüge aus dem Irak in die USA ausgebucht und die Schuhläden in
Bagdad leergeräumt.
März: Nach den anhaltenden Erfolgen Simon Ammanns auf den Sprungschanzen der Welt, löst er Roger Federer als Schweizer
Sportidol ab. In der ganzen Schweiz
wird der Bau von Sprungschanzen in Angriff genommen, um dem nun zahlreichen Sprungnachwuchs Trainingsmöglichkeiten
auch im Mittelland
zu bieten.
April: Um wieder
Geld in die Kassen der klammen USA zu bringen wird Alaska auf Ebay versteigert. China erhält den Zuschlag für 1.5 Billionen US$, macht aber den Kauf von der Bedingung
abhängig, dass Gouverneurin Sarah Palin nicht in
dem Staat bleiben darf. Sie zieht
in der Folge nach Washington D.C. um. Der
Staatspräsident Ju Jintao meinte überraschend
offen, dass «wir ja keine
hohen Ansprüche an
Governance haben – doch
Palin ist nicht mal für uns akzeptabel.» US-Präsident Barack Obama meinte dazu lediglich:
«Schade.»
Mai: Trotz
der immer noch tiefen Spritpreise
leiden die Formel-1 Teams unter den harten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Das McLaren Mercedes Team steigt deshalb
vom neuen MP4-24 F1 Boliden
auf von McLaren getunte Smarts um. Teamchef Ron
Dennis meint, dass sie sich so wenigstens
den Sprit für eine ganze Renndistanz leisten könnten. «Ausserdem können 2 Smarts zusammen auf der Pole-Position stehen!» Ferrari
reagierte sofort. Luca
di Montezemolo, Chef des Ferrari-Konzerns, meinte trocken zum Schritt von McLaren, dass die Smarts gegen ihre neuen, den F-2009 ersetzenden Fiat 500 Abarth, keine Chance haben würden.
Juni: Die Schweiz hat keine Fussball-EM und man weiss nicht so recht, was man eigentlich machen soll. Vor
allem Bern hat ein Problem,
dass vom Stadtpräsidenten Tschäppät aber souverän gelöst
wird: «Wir hatten es schon
geahnt, aber ohne die Holländer ist es hier wieder so grausam langweilig wie früher auch
schon. Darauf waren wir vorbereitet und haben deshalb schon im
Frühjahr den Transfer von 2000 «Oranjes»
hierhin vorbereitet.
Sie werden auf Stadtkosten einen Monat in Bern verbringen und für Stimmung sorgen!»
Juli: Nicolas Sarkozy setzt wieder ein Zeichen
– diesmal im Sport. Um zu beweisen, dass
er überall – aber wirklich überall
– mit den Besten mithalten kann, startet Sarkozy an der Tour de
France. Seine Gattin Carla Bruni
begleitet ihn im Betreuerfahrzeug und feuert ihn mit
speziell komponierten Liedern, die sie selbst mir ihrer
Gitarre begleitet, an. Nach der ersten
Woche führt Sarko tatsächlich und steigt vor der
ersten Bergetappe aus, da er
sich nun auf den Iron-Man vorbereiten
müsse. Der bis zu diesem Zeitpunkt unglaublich tiefe Schnitt von 27 km/h wird auf die strengen Doping-Kontrollen zurück geführt und nicht auf die Phalanx an Polizei-Motorrädern,
die Sarkozy immer von hinten
von den anderen Radfahrern abgeschirmt hat...
August: In Deutschland kommt der Wahlkampf
in die heisse Phase. Allerdings
merkt davon niemand was, da alle in den Ferien sind. Die US-Autofirmen
Chrysler und GM, die sich dank Staatshilfen
bis hier hin durch geschleppt
haben, machen Pleite. Doch auch
das merkt niemand, da eh keiner mehr
die Autos dieser Firmen gekauft hat.
September: Nach einem brutalen,
gnadenlosen Wahlkampf, in dem sich SPD
und CDU/CSU nichts geschenkt haben und wiederholt eine Neuauflage der grossen Koalition ausschlossen, verpassen beide klar die absolute Mehrheit, so dass sie wieder nur
miteinander regieren können. Die alte und neue Kanzlerin Angela Merkel verkündet die Weiterführung der Koaliton mit
dem Vize Steinmeier von der SPD an ihrer Seite
mit den Worten: «Auch wenn wir
dies nie so wollten, müssen wir zusammen
weitermachen, weil wir einfach viel
zu gerne regieren!»
Oktober: Dreifachrücktritt aus dem Bundesrat:
Moritz Leuenberger, Pascal Couchepin
und Micheline Calmy-Rey verabschieden sich aus Bundesbern. Moritz Leuenberger meint an der Medienkonferenz,
dass das Regieren zu viel Zeit wegnehme
und er sich zu wenig seinem
Blog widmen könne. Pascal Couchepin knurrte
etwas und warf einen Kuli nach
dem feixenden Ueli Maurer und Micheline Calmy-Rey befand, dass es nun Zeit sei, zu ihrem
Heimatplaneten zurück zu kehren. Danach wurde sie von einer
gleissend blauen Lichtkugel umhüllt und verschwand spurlos.
November: Microsoft kündigt sein neues
Betriebssystem Windows 7 auf Anfang
2010 an. Auf die Frage, warum
denn Vista, das laut wiederholter Behauptungen von
Microsoft extrem erfolgreich
sei, schon wieder abgelöst werde, wirft MS-CEO Steve Ballmer
mit einem Handy nach dem fragenden
Journalisten. Dieser kann zwar ausweichen, stellt aber verblüfft fest, dass es sich
um ein Modell mit Google Android drauf handelt. Auf Nachfrage lässt die Presseabteilung von
Microsoft wissen, dass Balmer immer mehrere
Android-Geräte als
Wurfgeschosse mit sich führe.
Dezember: George W. Bush und Dick Cheney werden
aus ihrem Pranger befreit. Laut Analysten haben die beiden einen Boom an Touristen
aus dem Nahen
und Mittleren Osten verursacht und der Schuhindustrie ein in wirtschaftlich stürmischen Zeiten überraschend gutes Jahr beschert.
Einzig die Mülldeponien in der Gegend der
US-Hauptstadt kämpfen mit einer Überlastung
durch das zusätzliche durch die Schuhe verursachte Volumen.