Was machen die
da den ganzen Tag?
Doris
Knecht
23.02.2010
Ist eine Klinik
für Sexsüchtige ein Pfadfinderlager für Große?
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Und jetzt
zu etwas ganz anderem. Einer
Sache, über die im Freundinnenkreis seit einiger Zeit diskutiert wird, ohne schlüssiges Ergebnis. Die Tiger-Woods-Geschichte nämlich,
der Aufenthalt in der Sex-Klinik, diese traurige TV-Beichte, dieses mea culpa am Medien-Pranger.
Tatsächlich ist so ein
öffentlicher Kniefall doch etwas, was man sich in einer religiösen
Diktatur erwarten würde, aber doch
nicht im Land of the Free.
Dem Land mit der blühenden Porno-Industrie. Und es ist schon
absurd, dass etwas, das sich zwei erwachsene
Menschen doch an und für sich untereinander
ausmachen müssten, coram publico vor
dem nationalen Moral-Gericht verhandelt wird.
Was uns
allerdings mehr interessiert: Was genau machen diese Männer
in der Sex-Klinik? Sitzen die den ganzen Tag in Therapien, die sie mit der Idee
versöhnen sollen, dass ein Leben
ohne ständigen Sex mit wechselnden Partnern einen Sinn hat? Lernen sie Meditationstechniken,
die ihnen zur besseren Kontrolle ihres primären Geschlechtsorgans verhelfen sollen? Wird ihnen
Brom verabreicht? Testosteron abgesaugt?
Der Freundinnenkreis ist zum Schluss
gekommen: Wahrscheinlich spielen die Sexsüchtigen den ganzen Tag Karten. Und
PlayStation. Und Golf. Trinken mit
den neuen Haberern und unterhalten sich über die geilsten Automodelle. Spechteln auf
YouPorn. Üben gemeinsam eine schöne Sex-Beichte ein. Und trainieren den schuldsatten Blick der Läuterung,
unter viel Schenkelgeklopfe der anderen Sexsüchtigen. Wir stellen es
uns als eine
Art Pfadi-Lager für große Buben vor.
Haben wir hierzulande
nicht. Hierzulande kann ein ÖVP-Bundespräsident
eine Geliebte haben, ohne dass
es seinen Ruf übermäßig beschädigt.
Und das ist uns, ehrlich gesagt, lieber.