Die globale Klimapolitik ist
eine Zumutung - für die Erde und unsere Enkel.
Walter
Friedl
Die aktuellste
Momentaufnahme des Weltklimas
hat es in sich: Wir heizen unserem
Planeten derart ein, dass er
sich immer schneller erwärmt. Sogar ein Plus von sieben Grad bis 2100 sei möglich.
New York und Venedig würden dann wegen
des gestiegenen Meeresspiegels
lediglich für Taucher zugänglich sein.
Ein Horror-Szenario, gewiss, das so auch nicht eintreffen muss. Doch allein die Tatsache, dass es sein kann,
und allemal wahrscheinlicher
ist als
ein normaler Fortgang der Geschichte, sollte alle Alarmglocken
läuten lassen. Wollen wir wirklich
russisches Roulette spielen
und die Zukunft kommender Generationen aufs Spiel setzen? Wollen wir wirklich diese Schuld auf uns laden und uns später fragen lassen:
Warum seid ihr sehenden Auges
in die Katastrophe gegangen?
Offenbar ja,
denn was die derzeitige politische Großwetterlage in dieser Causa prägt,
ist ein fataler
Mix: Da sind kurz- und mittelfristige ökonomische Interessen, die den
Profit über alles stellen. Dazu kommen
Politiker, die vollmundige Sonntagsreden schwingen, die aber - wenn es
zur Sache geht - kleinlaut und kleinmütig werden und vor mächtigen Wirtschaftsbossen
sowie dem nahenden Wahltermin kapitulieren. Und über alles legt sich
das (altwienerische) Motto: So schlimm
wird's schon nicht werden, basierend
auf einigen umstrittenen Studien.
Die Folge
ist totaler
Stillstand: Die Klimakonferenz
in Kopenhagen im Dezember wird ebenso
nicht den Durchbruch bringen. Und das ist
in Wahrheit die Bankrott-Erklärung
schlechthin, denn seit vier Jahren
wird auf diesen Gipfel hingearbeitet, mehr noch: Es ist
eine Zumutung, insbesondere für künftige Generationen. Diese Haltung, die als potenziell
fahrlässiger Massenmord bezeichnet werden kann, muss schleunigst korrigiert werden - doch dafür bleibt
kaum noch Zeit.