Merkel entlässt
Obama, Pofalla übernimmt
Mit Unterstützung von Horst Seehofer hat Kanzlerin Merkel auf dem G-8-Gipfel wichtige
Personalentscheidungen durchgesetzt. François Hollande bleibt vorerst im Amt, muss sich aber in Acht nehmen.
Von Hans Zippert
Auch François Hollande kam nicht ungeschoren davon. Unter beifälligem Kopfnicken Seehofers ließ Merkel ausrichten, ein Präsident, der so heiße wie ein anderes EU-Land, sei als Führer der Franzosen möglicherweise nicht so gut geeignet. Man solle sich nur mal vorstellen, der Staatschef von Russland hieße Drafi Deutscher. Wörtlich sagte Merkel: "Das können Sie ruhig senden."
Diese Renitenz ginge ihr auf die Nerven, erklärte Merkel auf einer spontan einberufenen Pressekonferenz, irgendwann sei auch ihre Geduld mal am Ende. Sie gab bekannt: "Ich habe Herrn Gauck um die Entlassung von Barack Obama vom Amt des amerikanischen Präsidenten gebeten, und er hat meiner Bitte gern entsprochen."
Rauswurf nach Wahldebakel
Merkel kreidet Obama vor allem sein Versagen bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen an, wo der Amerikaner gar nicht erst in Erscheinung getreten war. Obama wirkte sichtlich überrumpelt und verließ den Konferenzsaal mit Tränen in den Augen.
Zu Obamas Nachfolger bestimmte die Kanzlerin Ronald Pofalla, der die USA nun aus der Schuldenfalle führen darf. Außerdem soll er überprüfen, wann die USA in die Euro-Zone aufgenommen werden können.
Der G-8-Gipfel in Camp David wurde mit Spannung erwartet. Beobachter bezweifelten, dass sich Angela Merkel mit ihrer rigorosen Sparpolitik gegen Amerikaner und Franzosen durchsetzen könnte.
Mit Überraschung wurde registriert, dass Merkel von Horst Seehofer begleitet wurde und immer wieder Zettel von ihm herübergeschoben bekam. Merkel zeigte sich angriffslustig wie selten, frontal ging sie Barack Obama an, als dieser mehr Investitionen und ein Ende der Sparprogramme forderte.