Barack Obama stählte neben mir
seine Muskeln
Von JUDITH BONESKY
Während Tausende an
der Siegessäule auf ihn warteten, traf
ich, die BILD-Reporterin, Barack
Obama allein – im Fitness-Studio!
16:00 Uhr. Ich trainiere seit einer Stunde im
Studio im Untergeschoss des
Berliner Nobelhauses Ritz Carlton. Auf ca. 40 Quadratmetern stehen zwei Laufbänder, drei Crosstrainer (Stepper mit Hebeln für
die Arme), zwei Ergometer (Standfahrräder), eine Hantelbank und drei Spezialgeräte für Arm-, Bauch- und Beintraining.
Die Digitalanzeige
meines Crosstrainers zeigt 420 verbrauchte Kalorien an, als
plötzlich ein Mann im Anzug (mit
Knopf im Ohr) durch die Tür tritt
und mich auf Englisch anspricht: „Gleich kommt der demokratische
Präsidentschaftskandidat Barack Obama. Er möchte gern
hier trainieren. Bitte vermeiden Sie es, zu
telefonieren und ihn anzusprechen!“
Wenig später: Die Tür geht auf. ER ist es wirklich! ER (1,87 m) ist viel größer,
als ich ihn
mir vorgestellt habe.
ER trägt
ein graues T-Shirt und eine schwarze Jersey-Hose, beides von Nike. Dazu weiße Jogging-Schuhe
von Asics. Und ein umwerfendes
Lächeln!
„Hallo, wie
geht’s?“, fragt er auf Englisch
mit kräftiger, sehr männlicher Stimme. Ich antworte:
„Sehr gut. Und wie geht es Ihnen?“ ER: „Sehr gut, danke!“
Obama (durchtrainierte Arme, knackige Rückansicht) setzt Kopfhörer für seinen iPod auf, hört Pop, summt leise mit. Dann schwingt er sich aufs Ergometer.
Dreimal tritt er in die Pedale – und hat keine Lust mehr.
Jetzt stemmt er 16-Kilo-Hanteln,
abwechselnd rechts und
links, 30 Wiederholungen – pro Seite. Und schnappt sich die 32-Kilo-Hanteln. Ganz langsam hebt er
sie an, erst 10-mal rechts, dann 10-mal links. Er atmet tief
ein und aus, nimmt einen Schluck
Wasser aus seiner 0,5-Liter-Flasche Evian.
Es ist kurz vor fünf. Obama setzt sich direkt
neben meinen Crosstrainer auf die Matte, macht
10 Sit-ups (Rumpfbeugen). Dann folgen
Dehnungsübungen.
Nach ein paar
Minuten schaut er auf seine Uhr, sagt zu seinem
Bodyguard, der neben ihm trainiert hat: „Es ist Zeit, lass uns gehen!“
Ich rufe: „Mr. Obama, sorry, dürfte ich ein
Foto machen?“ ER lächelt: „Na klar!“
Obama fragt nach meinem
Namen. Ich antworte: „Ich heiße Judith.“ ER: „Ich bin
Barack Obama. Schön, dich kennenzulernen, Judith!“
Barack Obama legt den Arm um meine Schultern, ich fasse ihn um die Hüfte – wow, er schwitzt nicht mal! Ich denke:
WAS FÜR
EIN MANN!